Wilson Audio WAMM Master Chronosonic

Keinerlei Kompromisse für die Entfaltung maximalen akustischen Potentials. Keine Kostengrenze und kein Zurückschrecken vor unüberwindbar erscheinendem Entwicklungsaufwand. So lauteten die Vorgaben schon zu Beginn des neuen WAMM-Projektes, das sich letztlich über einen Zeitraum von fünf Jahren erstreckte.

Das Ergebnis ist dieser monumentale Lautsprecher, der bis an die Grenzen des aktuell technisch Machbaren geht. In handwerklicher Feinarbeit wird dieses Ausnahmemodell von passionierten Mitarbeiten in der hochmodernen Fertigungsstätte, am Standort des Hauptquartiers von Wilson Audio in Utah, gefertigt. Die Produktion eines Paares dauert rund zehn Wochen.

Das Master Chronosonic Micrometer-System

Um den besonders breiten Dynamikumfang und die harmonische Ausdruckskraft von Live-Musik in völliger Authentizität und Natürlichkeit wiedergeben zu können, muss ein Lautsprecher in der Lage sein, für alle Signale ein perfektes Timing zu bieten und sie in Bezug auf die zeitliche Koordinate richtig abzubilden. Die enorme Wichtigkeit dieser zeitlichen Komponente haben nur wenige Lautsprechentwickler derart verinnerlicht, wie die Ingenieure von Wilson Audio. Zusätzlich zum linearen Frequenzgang bleiben die Tonalität und die komplexen Strukturen von Musikinstrumenten nur dann vollumfänglich erhalten, wenn die zeitliche Kohärenz stimmig ist. Subtile Mikro-Timing-Hinweise, die in vielen verschiedenen Strukturen und räumlichen Faktoren entstehen, sind unzertrennbar verbunden mit der tatsächlichen akustischen Ausprägung eines Instruments und dem damit verbundenen Faszinationspotential. Es sind die Beziehungen zwischen diesen sich überlappenden Wellenformen in der zeitlichen Perspektive, die für die charakteristischen akustischen Eigenschaften eines Instruments verantwortlich sind. Zielt man auf eine absolut realistische Darstellung jedes einzelnen Instruments ab, müssen die zeitlichen Verhältnisse zwischen den mitwirkenden Instrumenten in der räumlichen Dimension gewahrt bleiben.

Die Signifikanz dieses wichtigen Faktors ist wissenschaftlich belegt. Tatsächlich ist nahezu jeder Mensch in der Lage, akustische Fehler herauszuhören, die an einer nicht korrekten Darstellung der Musik auf der Zeitachse ihre Ursache haben. Schon der unvorstellbar geringe Zeitlauffehler von einem Zehnmillionstel einer Sekunde in der 5 bis 10 kHz-Oktave werden wahrgenommen. Die meisten Lautsprecher in klassischen, statischen Gehäusen, sind überhaupt nicht in der Lage, eine korrekte Zuweisung der Signale in der zeitlichen Dimension zu realisieren.

Darum wurde die WAMM Master Chronosonic unter anderen Gesichtspunkten entwickelt. Hier wurde ein vollmodulares Konzept verwirklicht, mit perfekter Ausrichtung jedes einzelnen Treibers dank individueller Justage. Die einzelnen Module können unvorstellbar fein justiert werden – bis auf zwei Mikrosekunden (Zweimillionstel einer Sekunde) genau. Das besondere Merkmal der technischen Höchstleistung der Master Chronosonic, und der entscheidende Faktor der Einzigartigkeit, einen absolut lebensechten Klang zu generieren, ist genau dieses mit unfassbarer Präzision einstellbare Lautsprecher-Array.

Es ist sozusagen das Aushängeschild der technischen Errungenschaften der WAMM Master Chronosonic. Um diese sensationell präzisen Einstellungen vornehmen zu können, sind die beweglichen Teile des Lautsprechers mit höchster Genauigkeit und Robustheit konstruiert worden. Beim Material setzt man daher auf eine Kombination aus dem eigens entwickelten, besonders vibrationshemmenden W-Material und Aluminium.

Convergent Synergy-Hochtoner „Mark V“

Selbst nach intensiver Forschung und umfangreichen Versuchsreihen mit einer Vielzahl von Prototypen mit den hochwertigsten und teuersten Membranmaterialien hat sich der Convergent Synergy-Hochtöner von Wilson Audio in sämtlichen Tests mit der besten Hochtonperformance durchgesetzt. Auch gegen Konkurrenten mit Membranen aus Diamant und Beryllium. Materialien, die häufig im High-End-Bereich eingesetzt werden. Viele der Designs machten auf dem Papier einen guten Eindruck, konnten sich in der Praxis dann aber wiederum nicht gegen die Musikalität und Spielfreude, Auflösung und Authentizität des Wilson-Tweeters durchsetzen.

Für die WAMM Master Chronosonic hat Wilson Audio den Hochtöner nochmal komplett überarbeitet, verfeinert und perfekt auf das Flaggschiff abgestimmt. Ultraniedrige Verzerrungen kombiniert die MK5-Version des Convergent Synergy-Hochtöners mit ultrahoher Auflösung, maximaler Präzision, Offenheit und blitzschneller Reaktion. Sowohl aus technischer als auch akustischer Sicht ist der MK5 – mit einem komfortablen Vorsprung – der ehrlichste und ansprechendste Hochtöner in der Geschichte von Wilson Audio.

Zwei-Wege-Mitteltonsystem

MTM steht für „Midrange - Tweeter - Midrange“ und beschreibt das besondere 2-Wege-Array, welches bei Wilson Audio in der WAMM Master Chronosonic für die maximal authentische, zeitrichtige Wiedergabe der Höhen und Mitten zum Einsatz kommt. Der Hochtöner sitzt hier zwischen zwei Mitteltönern. Alle Treiber sitzen in ihren eigenen Modulen, die natürlich nach Wilson Audio-Prinzip perfekt justierbar und anpassbar sind. Zusätzlich zu den präzisen Einstellungsmöglichkeiten erlaubt es dem Hersteller auch, jedes einzelne Gehäuse perfekt auf die unterschiedlichen Anforderungen des entsprechenden Treibers hin zu optimieren.

Die MTM-Geometrie wurde für das Flaggschiff neu gedacht und so wird hier der Mitteltonbereich auf zwei unterschiedliche Töner (zwei pro Frequenzbereich, insgesamt vier sind verbaut) aufgeteilt. Der 7“ große Treiber übernimmt den unteren Part, der 5“-Treiber den oberen Part der kritischen Mitten. Der 7-Zöller ist eine behutsam modifizierte Variante des hochleistungsfähigen Pendants in der Alexandria Serie 2, während es sich beim 5-Zöller um einen besonders spielfreudig emotionalen Töner handelt, an dessen oberen Bereich sich der Convergent Synergy-Hochtöner absolut nahtlos anschließt. Im Vergleich zu früheren Wilson Audio-Designs wurde der Mitteltonbereich also sowohl nach oben als auch nach unten erheblich erweitert und jeder Töner kann in dem für sich perfekten Arbeitsbereich agieren. Natürlich ist das harmonische Zusammenspiel dieser beiden Komponenten zu 100% perfektioniert worden.

Komplett neue Tieftöner

Um den Ansprüchen von Dave A. Wilson, Firmengründer und leitender Ingenieur des WAMM Master Chronosonic-Projektes, gerecht zu werden, war auch im Tieftonbereich ein völlig neuer Ansatz notwendig. Maximale Integrität und Souveränität, höchste Präzision und Geschwindigkeit und natürlich ein enorm ausgeprägter Tiefgang lautete die Design-Direktive. So arbeiten auch im Tieftonbereich zwei neue, speziell für die WAMM Master Chronosonic entwickelte Treiber, die von Grund auf für die gemeinsame Abbildung der niedrigsten Frequenzen in Perfektion konzipiert wurden. Die innovativen 10“- und 12“-Chassis sitzen im bewährten Wilson Audio-Tieftongehäuse, das mit seinen überragenden Dämpfungs- und Antiresonanzeigenschaften außerordentlich hohe Kontrolle und Vibrationsfreiheit bietet.

Nach hinten abstrahlendes Modul

In der WAMM Master Chronosonic, und nun auch in der Chronosonic XVX, arbeitet ein nach hinten abstrahlendes Hochtonmodul. In konventionellen Wohnumgebungen unterstützt der zusätzliche Tweeter die räumliche Abbildung und gesamte Bühnenauflösung. Die Komponente verwendet die rückseitige Wellenkammer des Convergent Synergy MK5-Hochtöners und arbeitet, wie der Haupt-Tweeter, ebenfalls perfekt mit den 5“-Mitteltönern zusammen.

Gehäusearchitektur und exklusive Materialien

Konventionelle Gehäusematerialien kamen bei Wilson für das limitierte Topmodell nicht in Frage. Nicht umsonst hat man in den letzten Jahrzehnten besonders großen Wert auf die Entwicklung neuer, proprietärer Verbundmaterialien gelegt, die exzellente klangliche Eigenschaften aufweisen. Und nicht zuletzt durch die Möglichkeiten, die sich durch das Verfahren der Laservibrometrie eröffneten, konnte Wilson Audio die Vibrationen und Resonanzen der Gehäuse nochmals drastisch reduzieren. Das hochmoderne Messgerät ist in der Lage, kleinste Vibrationen in der Größenordnung eines Milliardstel Meters zu erfassen.

X-Material

Die dritte Generation von X-Material verfügt über eine erstaunliche, aber ebenso beeindruckende Kombination von grundsätzlich gegensätzlich erscheinenden Eigenschaften. Kein anderes Gehäusematerial verfügt über dieses Maß an extremer Härte, ist gleichzeitig sehr elastisch und flexibel und weist darüber hinaus noch exzellente Dämpfungseigenschaften auf. X-Material kommt an vielen, strategisch wichtigen Stellen in der WAMM Master Chronosonic vor und garantiert geringste tonale Veränderungen über das gesamte Frequenzspektrum – unabhängig des Lautstärkepegels.

Während X-Material in vielen Bereichen eines Lautsprechers das perfekte Material stellt, hat Wilson Audio längst erkannt, dass ein einzelner Werkstoff nicht universell eingesetzt werden kann und somit für maximale akustische Performance nicht ausreicht. Zu unterschiedlich sind die Anforderungen und notwendigen Applikationen in den verschiedenen Segmenten eines Lautsprechers und so hat man sich an die Entwicklung weiterer, für ihren spezifischen Zweck ideal geeigneter, Materialien gemacht.

S-Material

S-Material wurde im Rahmen der Sasha W/P entwickelt und kommt in allen Gehäusen im Mitteltonbereich zum Einsatz. Es ähnelt X-Material bezüglich seiner Dämpfungseigenschaften, eignet sich allerdings perfekt für die authentische Mittenabbildung und bietet eine besonders neutrale, natürliche klangliche Ausprägung.

W-Material

Der jüngste Durchbruch bei der Entwicklung von akustisch vorteilhaften Verbundmaterialien ist W-Material, das speziell für die WAMM Master Chronosonic konzipiert wurde. Die Kombination der exzellenten Dämpfungseigenschaften mit hoher Elastizität und extremer Härte ist außergewöhnlich. Es transformiert ungewünschte Energie hocheffizient in Wärme und findet im Bereich zwischen dem unteren Modul und dem oberen Array des Flaggschiff-Lautsprechers Verwendung, um eine perfekte Anbindung des Portals an das übrige Gehäuse zu ermöglichen.

Aluminium höchster Güteklasse

Für hohe Stabilität, strukturelle Integrität und Flexibilität setzt Wilson Audio bei der Architektur des anpassbaren Portals (oberes Array) zusätzlich auch auf Aluminium, das hinsichtlich seiner Güteklasse auch in der Raumfahrt eingesetzt wird. Aluminium kann besonders im Bereich der Elastizität punkten und macht es damit zum idealen Material bei der unterstützenden Verwendung der Konstruktion des tragenden Aufbaus der Module. Allerdings ist auch das beste Alu nicht perfekt für das Zusammenspiel mit den proprietären Wilson-Treibern geeignet. Daher setzt der Hersteller auf alle genannten Materialien für die beste Kombination und im Ergebnis höchste akustische Leistungsfähigkeit.

XLF-Port

Anpassungsfähigkeit an jede räumliche Umgebung ist ein zentrales Element in der Designphilosophie von Wilson Audio. Das gilt nicht nur für das perfekte Time-Alignment, sondern auch den kritischen Bassbereich. Anstatt auf digitale EQ-Lösungen zu setzen, die in anderen Bereichen des Frequenzspektrums zwangsläufig Probleme generieren, hat man im Rahmen der Alexandria XLF den XLF-Port entwickelt. Eine sehr elegante und ebenso clevere Lösung. Dank des Cross-Load Flow (XLF)-Ports kann der Anwender entscheiden, ob die Bassreflexöffnung nach vorne oder nach hinten abstrahlen soll. Grundsätzlich befindet sich die Öffnung hinten, der vordere Port ist verschlossen. In Räumen, in denen eine Öffnung nach hinten zu einem überladenen Bassbereich führt, kann man die Platte mit wenigen Handgriffen öffnen und an der Rückseite anbringen. Der für geringste Strömungsgeräusche optimierte Port wird dann vorne platziert.

Weitere Detailoptimierungen

Natürlich gibt es zahlreiche weitere charakteristische Merkmale und essentielle Details, die die sensationelle akustische Performance des Wilson Audio Flaggschiff-Lautsprechers ermöglichen. Die Woofer-Schallwand beispielsweise ist in einem Winkel von 6,5° zum oberen Modul angeordnet und optimiert so die zeitrichtige Wiedergabe in Abhängigkeit der Position des Zuhörers. Die offene Architektur des Portals agiert als Diffusor und garantiert die Abwesenheit störender Nebengeräusche. Tuning- und Schutz-Widerstände sitzen nun in einer leicht erreichbaren Position auf der Rückseite des Gehäuses. Für den Tausch eines Widerstands wird kein Werkzeug mehr benötigt. Die Glasabdeckung wird einfach abgenommen und die Widerstände von den speziell für die WAMM Master Chronosonic angefertigten Kühlkörpern entfernt. Hinzu kommt ein neues Kabelmanagement mit rotierenden Scheiben, um die Kabel auf die perfekte Länge zu bringen. Das Design ist nicht nur optisch ansprechend, sondern vermindert auch gegenseitige elektromagnetische Einflüsse der Kabel. Selbst die Bereiche, in denen Kabel in das Gehäuse geführt werden, sind custom-made und sorgen für insgesamt weniger Verbindungspunkte am Lautsprechersystem, was wiederum die Langzeitstabilität zahlreicher Komponenten fördert. Und sogar die Lautsprechergitter, die optional jedes einzelne Chassis abdecken, werden von Hand gefertigt und sind mit einem praktisch 100% akustisch transparentem Material ausgestattet.

Magnum Opus - Video

In folgendem Video spricht Dave Wilson, Unternehmensgründer und leitender Entwickler der WAMM Master Chronosonic, über seine frühen Forschungen über das Timing und darüber, wie dieses grundsätzlich schlecht verstandene Phänomen die Art und Weise beeinflusst, wie wir Musik hören. Dave spricht auch über seine Inspiration und Faszination für das Entwickeln von Lautsprechern – die Leidenschaft, die während seiner mehr als fünfunddreißigjährigen Karriere im Mittelpunkt seiner Entwürfe stand. Bitte feiern Sie mit uns diese kleine Hommage an Daves bemerkenswertes Lebenswerk, welches nun in seinem Magnum Opus, dem WAMM Master Chronosonic, gipfelt:

https://www.youtube.com/watch?v=XRyhNnl4AKE