Die neue Yvette ist nicht der größte und leistungsfähigste Lautsprecher im exklusiven Wilson Audio Lautsprecher-Portfolio, aber vielleicht der technisch ausgefeilteste und raffinierteste. Die Yvette schöpft aus einer beeindruckenden Tradition und so konnten sich auch das Team aus Entwicklern und Ingenieuren an zahlreichen Innovationen, Technologien und hauseigenen Materialien bedienen, um die akustische Kompetenz dieses Lautsprecher-Neuzugangs zu perfektionieren.
Die Yvette ist das jüngste Ergebnis aus der möglicherweise produktivsten Ära der Forschungs- und Entwicklungsgeschichte von Wilson. Die Sasha-Serie 2, die Alexia und Dave Wilsons WAMM-Projekt – allesamt haben die Konzeption und gesamte Entwicklung der Yvette maßgeblich beeinflusst. Und dank des Technologietransfers bis hin zur Verwendung identischer Komponenten, ist die Yvette in der Lage, eine sensationelle Klangqualität mit allen für Wilson Audio typischen charakteristischen Eigenschaften zu bieten. Ihren vergleichsweise kompakten Abmessungen zum Trotz.
Akribische Gehäuseforschung und Optimierung
Wie bei allen modernen Wilson-Lautsprechern wurde die optimale Gehäusegeometrie mittels Laservibrometrie akribisch geprüft und untersucht. Neben qualitativ hochwertigsten Materialien liegt der Fokus insbesondere auf eine zeitrichtige akustische Abbildung, geringsten Resonanzen und maximale Vibrationsarmut. So besteht das Gehäuse hauptsächlich aus zwei von Wilson entwickelten Verbundwerkstoffen: der dritten Generation von X-Material, einem extrem gut gedämpften und inerten Verbundwerkstoff, und S-Material, das für eine exquisite Leistung im Mitteltonbereich entwickelt wurde.
Die Mitteltöner-Schallwand ist für perfekte Laufzeiten und dem optimalen Verhältnis zu Woofer und Hochtöner angewinkelt. Ein neues Belüftungssystem, ähnlich zu dem der XLF, Alexx, Alexia und Sasha Serie 2, wurde dem Mitteltonbereich ebenfalls spendiert. Die Hochtöner-Schallwand besteht aus X-Material und wurde ebenfalls für perfekte Laufzeiten optimiert. Auch beim Tieftöner ist die Schallwand leicht nach hinten angewinkelt, was die Auflösung und Präzision der oberen Bässe verbessert und einen nahtlosen Anschluss an den Mitteltöner ermöglicht. Unterhalb der Bass-Schallwand setzt man hingegen auf eine zum Boden lotrechte Gehäusewand. Gegenüber z.B. der Sophia benötigt die Yvette daher etwas weniger Platz bei der Aufstellung.
Die optimierten Innenverstrebungen sind ebenfalls direkte Resultate der Laservibrometrie und selbst die Treiberabdeckungen wurden akribisch präzise geformt und designt, um akustische Wechselwirkungen auszuschließen.
In einer isolierten Kammer auf der Rückseite des Gehäuses befindet sich das exklusive Widerstands-Tuning-System des Herstellers, das mit verbesserter Hardware und einfacherer Erreichbarkeit gegenüber der Sophia 3 auftritt.
Die Yvette ist zwar nicht derart anpassungsfähig, wie es größere und modulare Designs von Wilson Audio sind. Dennoch profitiert sie von den umfangreichen, patentierten Testprotokollen des Herstellers und liefert daher für ein Einzelgehäuse-Design eine überdurchschnittlich zeitlich kohärente akustische Präsentation. Ein Merkmal, welches den Hersteller seit der Firmengründung auszeichnet, wenn nicht sogar einzigartig macht.
Treiber in Perfektion
In Verbindung mit dem WAMM-Projekt hat Wilson Audio erneut eine umfangreiche Versuchsreihe mit zahlreichen Hochtöner-Technologien und Treibermaterialien gestartet. Beryllium und Diamantmembranen, die häufig im High-End-Bereich zum Einsatz kommen, wurden entwickelt, getestet und rigoros mit dem aktuellen Convergent Synergy-Hochtöner verglichen. Viele der Designs machten auf dem Papier einen guten Eindruck, konnten sich in der Praxis dann aber wiederum nicht gegen die Musikalität und Spielfreude, Auflösung und Authentizität des Wilson-Tweeters durchsetzen.
Der Hersteller blieb also dabei und so setzt auch die Yvette auf die MKIII Version des Convergent Synergy-Hochtöners, der in der Sasha Serie 2 und Alexx ebenfalls sein Werk verrichtet. Er verfügt über Wilson Audios jüngste Forschungsergebnisse im Bereich Rückwellenbeugung und Rückkammern mit geringsten Resonanzen und harmoniert perfekt mit dem Mitteltöner, der dem Alexandria XLF entstammt.
Der 10“ große Woofer wurde ursprünglich für die Alexia entwickelt und ist entfernt mit den Tieftönern der Alexx und WAMM Master Chronosonic verwandt. Diese Neuentwicklung stellt einen eklatanten Performancesprung der Bassleistung dar und ermöglicht eine erstaunliche Dynamik, blitzschnelles Reaktionsverhalten und hohe Präzision. In Kombination mit dem exakt für diesen Treiber konstruierten Tieftöner-Gehäuse wird eine Bassperformance realisiert, die weit über das hinausgeht, was Komponenten dieser Größenordnung in der Regel bieten können.
Technische Daten
- Treiber
- Tieftöner
- 1x 25,4cm
- Mitteltöner
- 1x 17,78cm
- Hochtöner
- 1x 2,54cm
- Tieftöner
- Empfindlichkeit: 86dB @ 1 Watt @1 Meter @1kHz
- Impedanz: 4 Ohm / Minimum 2.94 Ohm minimal @90Hz
- Minimale Verstärkerleistung: 50 Watt pro Kanal
- Frequenzgang: 20Hz – 25kHz +/- 3dB
- Gehäusetyp
- Tieftöner: Rear Ported
- Mitteltöner: Rear Vented
- Hochtöner: geschlossen
- Abmessungen: 104,4cm x 33,66cm x 50,92cm (HxBxT ohne Spikes)
- Gewicht einzeln: 79,38kg
- Gewicht mit Verpackung gesamt: 233,60kg